S a m m e l s u r i u m
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Gedichte, Aphorismen und andere Texte von kellergoethe. Die Rechte liegen beim Autor. Jegliche Veröffentlichung und Vervielfätigung bedarf der vorherigen Genehmigung.


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Aus der Werbung:

Wenn ein Werbe-Baby einem Werbe-Vater die Zunge heraus streckt und den Vogel zeigt, weil er von Altersversorgung spricht, sollte man besser die Finger von einer Reform des Rentensystems lassen.

Ein Fernsehsender zeigte - ungewollt (?) - Selbsterkenntnis, als er auf großflächigen Plakaten für eine neue Staffel einer blödsinnigen Show mit den entlarvenden Worten warb: Opium fürs Volk!

Würden Sie wirklich einer Bank trauen, die daran denkt, jemanden zum Kundenberater zu machen, der sich durch räuberische Erpressung mit einem Kampfhund "qualifiziert" hat?




Stundenlang genieße ich,
Dir zu lauschen:
klugen Gedanken
voller Wärme,
natürlicher Herzlichkeit.
Stundenlang genieße ich,
Dich anzuschauen:
pures Leben,
jede Sekunde
intensiv gefühlt.
Stundenlang genieße ich,
Dich zu kosen:
zärtlich kuschelnd,
innig küssend,
Leidenschaft im Herzen.
Stundenlang genieße ich,
Dich zu betrachten:
friedlich schlummernd,
ganz entspannt,
ein Lächeln auf den Lippen.
So genieße ich
Stunde um Stunde
jeden Tag.





Mancher glaubt, er sei sich selbst treu und hält doch nur an Fehlern fest.

Ein heiliger Krieg ist der, der nicht geführt wird.

Wer sich als Selfmademan bezeichnet, verleugnet Vater und Mutter und jegliche menschliche Beziehung.

Die grundsätzliche Überlegenheit privaten Wirtschaftens gegenüber staatlichem drückt sich in der Möglichkeit aus, bei Fehlern den Staat zu Hilfe rufen zu können.




Ein Wind kommt auf und weht sein Leben
in eine staubbedeckte Welt.
Er zerreißt Gedankenweben,
die mir zuvor den Blick verstellt.
Er tanzt in Wirbeln, zieht mich mit,
unwiderstehlich und betörend.
Seinem Tanze folgt mein Schritt,
nichts andres sehend oder hörend.
Du bist es, die mit Windeskraft
mich angehaucht und umgeweht,
die die Welt mir neu erschafft
und unter meine Haut mir geht.




Eine "rein sachliche" Überlegung muß unmenschlich sein.

Manche Leute schreiben sich etwas von der Seele - ich schreib's mir drauf.

Gedanken verhalten sich zu Gefühlen etwa so, wie der Daumen zur Mücke, die er zerquetscht.

Lebendige Phantasie ist kein Ersatz für phantasievolles Leben.








In die Tiefe Deiner Augen tauchend
möchte ich in Dir verlorengehn.
Am Grunde Deines Wesens will ich baden,
bis in die Winkel Deines Herzens sehn.
Deine Gedanken soll'n mich denken lehren,
in Deiner Wärme will ich untergehn,
an Deinen Lippen möcht' ich mich betrinken,
und dann mit Dir gemeinsam neu entstehn.




Sacht und sanft, auf leisen Sohlen
trug die Zeit die Liebe fort.
Zurück kann ich sie nicht mehr holen,
denn mir fehlt das Zauberwort.

In Deinem Blick liegt eine Frage
auf die es keine Antwort gibt.
Schweigend denk' ich an die Tage,
da ich mich in Dich verliebt.

Ein Lebewohl, ein Händedruck -
so "sachlich" kann ein Abschied sein.
Ich wende mich mit einem Ruck.
Zwei Menschen sind erneut allein.

Es heißt, die Zeit heilt alle Wunden.
Hoffen wir, dass es auch stimmt
und keiner von uns, so entbunden,
ernsthaft einen Schaden nimmt.





Mit manchen Worten gehe ich
besonders sorgsam um.
Bevor ich unbedacht sie sage,
bleib' ich lieber stumm.
Zu leicht verletzt, was übereilt
geäußert wird - und sei's
aus Dummheit oder auch nur, weil
man es nicht besser weiß.
Namens der Liebe ist sehr schnell
manch' Wunde tief geschlagen,
die wir Jahre später noch
in unsrer Seele tragen.
Dies ist der Grund, warum ich nicht
von Liebe sprechen will.
Auch wenn das Herz mir überläuft,
bleibe ich doch still.





Alle Gewalt geht vom Volke aus. Schafft man das Volk ab, gibt es auch keine Gewalt mehr.

Die Abgeordneten sind nur ihrem Gewissen unterworfen. Was aber, wenn in ihrer Brieftasche für ein Gewissen kein Platz mehr ist?

Die Unart des sich im Winde Drehens nennt man Politikfähigkeit.




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